Die Mitglieder des größten Airline-Bonusprogramms Europas, Miles & More, sammeln zunehmend Ärger und Frust statt Meilen & Punkte. Besonders in den letzten Monaten haben immer mehr Teilnehmer ihre Unzufriedenheit über die sinkende Verfügbarkeit von Prämienflügen geäußert. Vor allem auf Langstreckenverbindungen sei es kaum noch möglich, gesammelte Meilen für begehrte Prämienflüge einzulösen, insbesondere in den Hauptreisezeiten. Diese Problematik führt dazu, dass immer mehr Kunden sich von Miles & More abwenden und alternative Vielfliegerprogramme in Betracht ziehen.
Ein weiterer bedeutender Kritikpunkt ist die Umstellung des Statusprogramms, die Anfang 2024 in Kraft getreten ist. Miles & More hat das bisherige System, das auf Statusmeilen basierte, durch ein neues Punktesystem ersetzt. Diese Veränderung wurde von vielen Nutzern als Nachteil empfunden. In zahlreichen Online-Foren berichten betroffene Teilnehmer, dass sie ihren bisherigen Vielfliegerstatus mit dem neuen Punktesystem nicht mehr erreichen oder halten können. Dies hat dazu geführt, dass viele langjährige Mitglieder dem Programm den Rücken kehren.
Die Kritik an der mangelnden Verfügbarkeit von Prämienflügen ist allerdings nicht neu. Schon vor der Einführung des neuen Punktesystems hatten Nutzer Probleme, ihre Meilen für attraktive Flugprämien einzulösen. Diese Missstände wurden von der österreichischen Tageszeitung Kurier aufgegriffen, die berichtet, dass Austrian Airlines, einer der Hauptpartner von Miles & More, Besserung gelobt hat. Es soll in Zukunft mehr verfügbare Prämienplätze geben. Ob diese Versprechen jedoch tatsächlich spürbare Verbesserungen für die treuen Kunden mit sich bringen, bleibt abzuwarten.
Ein einstiges Erfolgsmodell auf dem Prüfstand
Miles & More wurde von der Lufthansa Group ins Leben gerufen und hat sich in den letzten Jahrzehnten als das führende Vielfliegerprogramm Europas etabliert. Es bietet seinen Mitgliedern zahlreiche Vorteile, die weit über das bloße Sammeln von Meilen hinausgehen. Vielflieger können durch das Programm den Status eines Frequent Travellers sowie Senators erreichen und sogar Mitglieds des exklusiven HON Circle werden. Mit diesen Statusstufen sind attraktive Privilegien wie der Zugang zu exklusiven Lounges, kostenlose Sitzplatzreservierungen oder Upgrades in die Business- und First-Class verbunden.
Trotz dieser umfangreichen Vorteile scheint das Programm an Attraktivität zu verlieren. Die zunehmenden Schwierigkeiten, die gesammelten Meilen tatsächlich in Prämienflüge umzuwandeln und die harsche Kritik an der Neugestaltung des Statussystems haben das Vertrauen vieler Kunden geschmälert. Die Frage, ob Miles & More seinen einstigen Glanz zurückgewinnen kann, steht nun im Raum.
Für die Lufthansa Group und ihre Partnerairlines, zu denen neben Austrian Airlines auch Swiss und Brussels Airlines gehören, wird es entscheidend sein, die versprochenen Verbesserungen umzusetzen und das Vertrauen ihrer treuen Kunden zurückzugewinnen. Andernfalls droht dem einstigen Vorzeigemodell der Vielfliegerprogramme ein langfristiger Bedeutungsverlust.